Jüdische Gemeinden und Wohnorte in Unterfranken 1933 – Geschichte und Ende
von Nathalie Jäger und Rotraud Ries
109 jüdische Kultusgemeinden gab es 1932/33 nach den Angaben der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden im Gebiet des heutigen Unterfranken. Dazu gehören mit Dornheim und Nenzenheim auch zwei Orte, die damals zu Mittelfranken zählten. Nicht eingerechnet ist hingegen Reckendorf, das heute Teil von Oberfranken ist. Die Reckendorfer Jüdinnen und Juden wurden jedoch aus Unterfranken deportiert, weshalb auch diese Gemeinde hier mit einem Artikel vertreten ist.
Zu den Orten mit Kultusgemeinden kommen 34 weitere Orte hinzu, in denen 1933 einige wenige Jüdinnen und Juden lebten (kursiv). Viele von ihnen hatten früher einmal eine selbständige Kultusgemeinde besessen und gehörten nun als Filiale zu einer Nachbargemeinde.
In alphabetischer Folge werden alle jüdischen Wohnorte des Jahres 1933 hier vorgestellt. Einem kurzen Überblick über ihre Geschichte folgen Informationen zum Schicksal ihrer Bürgerinnen und Bürger ab 1933 mit einer Auflistung aller Opfer der Shoa. Nur für die größten Gemeinden musste wegen der Vielzahl der Namen auf eine Liste verzichtet werden. Artikel zu Gemeinden, für die 2020 Gepäckstücke am „DenkOrt Deportationen“ in Würzburg aufgestellt wurden, sind fertig und stehen auf der Seite zum DenkOrt-Projekt. Ebenso weitere für Orte, die 2021 zum DenkOrt dazu kamen. Zu den übrigen erhält man vorerst nur Informationen über den Link zu der entsprechenden Seite auf „Alemannia Judaica“.
Die Artikel wurden im Johanna-Stahl-Zentrum durch die Autorinnen für das DenkOrt-Projekt erstellt. Da sie seit Mai 2022 keinen Account mehr für die DenkOrt-Website haben, konnten sie das Projekt dort nicht abschließen. Es wird nun hier fortgeführt. Die Emittlung der rund 8 500 jüdischen Bewohner Unterfrankens 1933 und die vollständige Recherche der Shoa-Opfer ist ein aufwändiges Unterfangen. Immer wieder ergeben sich im Laufe der Arbeit durch neue Quellenfunde auch noch Änderungen an bereits fertigen Artikeln.